Schenkung einer belasteten Wohnung an Minderjährigen

12.11.2021

Mit notarieller Urkunde vom 06.07.2018 übertrug die Großmutter ihrem damals 5-jährigen Stiefenkel Wohnungseigentum und behielt sich den Nießbrauch sowie das Recht vor, unter bestimmten Voraussetzungen die Rückübertragung des Wohnungseigentums zu verlangen. Sie bewilligte für sich und als vollmachtlose Vertreterin für den Stiefenkel die Eintragung des Nießbrauchs und der Rückauflassungsvormerkung.

Mietvertraglicher Ausschluss der Eigenbedarfskündigung kann dem Ersteigerer der Immobilie nicht entgegengehalten werden

11.11.2021

Zwangsversteigerungen von Immobilien sind schon lange keine Seltenheit mehr. Ist die Immobilie vermietet, muss der Mieter die Kündigung durch den neuen Eigentümer aufgrund Eigenbedarfs befürchten. Auch eine mietvertragliche Regelung schützt hiervor nicht, so der Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 15.09.2021, VIII ZR 76/20.

Umgangsrecht des leiblichen Vaters nach privater Samenspende und Adoption – BGH, Beschluss vom 16.06.2021, XII ZB 58/20

10.11.2021

Der leibliche Vater begehrte ein Umgangsrecht mit seinem im Jahr 2013 geborenen Kind. Dieses wurde durch seine private Samenspende gezeugt. Von der eingetragenen Lebenspartnerin der Mutter wurde das Kind mit Zustimmung des leiblichen Vaters adoptiert. Der Umgang wurde dem leiblichen Vater zunächst bis 2018 gewährt, das Kind wusste hierbei, dass es sich um seinen leiblichen Vater handelt. Als der leibliche Vater ein großzügigeres Umgangsrecht einforderte, wurde ihm dies von der Mutter und deren Lebenspartnerin verwehrt.

Keine Berücksichtigung von Grabpflegekosten beim Pflichtteilsanspruch

21.08.2021

Die Erblasserin verstarb am 05.03.2017 ledig. Sie hinterließ keine leiblichen Kinder. Den Kläger hatte sie 1981 als ehelichen Abkömmling durch Adoption angenommen. Die Erblasserin hinterließ ein eigenhändiges Testament und bestimmte in ihrer letztwilligen Verfügung, dass ein Teil des Nachlasses für die Beerdigungskosten sowie für 20 Jahre Pflege des Grabes verwendet werden soll.

Formelle Anforderungen an Eigenbedarfskündigung für Tochter

13.08.2021

Für die Wirksamkeit einer Kündigungserklärung ist erforderlich, dass die Gründe für ein berechtigtes Interesse des Vermieters an der Beendigung des Mietverhältnisses im Kündigungsschreiben angegeben sind. Welche Anforderungen an ein solches Schreiben genau zu stellen sind, ist dabei eine Frage des Einzelfalls.

Kein Anspruch auf eine Vorfälligkeitsentschädigung bei unzureichenden Vertragsangaben zur Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung

07.08.2021

Bislang galt, dass eine vorzeitige Beendigung der Baufinanzierung teuer werden kann, denn dann wurde ein sogenanntes Vorfälligkeitsentgelt fällig. Die nunmehr ergangene Entscheidung des BGH dürfte jedoch die Position des Darlehensnehmers stärken.

Vorsicht bei Einreichung von Angeboten bei der Wohngebäudeversicherung

28.07.2021

Nach den schlimmen Unwettern der letzten Wochen wird so mancher seine Wohngebäudeversicherung in Anspruch nehmen müssen. Nach einem recht aktuellen Beschluss des OLG Rostock vom 08. Januar 2020 (Az. 4 U 136/19) ist bei der Einreichung von Kostenvoranschlägen aber erhöhte Vorsicht geboten.

Erstes Grundsatzurteil des BGH zum Wohnungseigentums- modernisierungsgesetz (WEMoG)

27.06.2021

Mit Urteil vom 07.05.2021, V ZR 299/19, hat der BGH entschieden, dass in bereits vor dem 01.12.2020 bei Gericht anhängigen Verfahren die Prozessführungsbefugnis eines Wohnungseigentümers, der aus dem gemeinschaftlichen Eigentum resultierende Rechte geltend macht, fortbesteht, solange dem Gericht kein entgegenstehender Wille der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer zur Kenntnis gebracht wird.

Zehnjährige Verjährungsfrist für Grundstücksvermächtnisse

23.06.2021

Ein Ehepaar setzte sich per Testament zunächst gegenseitig zu Alleinerben ein. Nach dem Tod des überlebenden Ehegatten sollten die beiden Kinder und zu gleichen Teilen erben. Des Weiteren verfügte das Ehepaar, dass nach dem Tod des überlebenden Ehegatten der Immobilienbesitz vermächtnisweise den Enkelkindern zufallen soll. Der überlebende Ehegatte verstarb 2009. Die beiden Kinder verstarben im Jahr 2019.

Inanspruchnahme des Kommanditisten durch den Insolvenzverwalter

21.06.2021

Gerät eine KG in Insolvenz, bedeutet dies in vielen Fällen, dass durch den Insolvenzverwalter Rückgriff auf den Kommanditisten genommen wird, soweit dieser nach Erbringung seiner Einlage nicht durch Gewinne gedeckte Ausschüttungen erhalten hat. Doch nicht in jedem Fall dringt der Insolvenzverwalter damit durch.

Schenkungen der Schwiegereltern – Wegfall der Geschäftsgrundlage bei Trennung und Scheidung?

19.06.2021

Schenken Schwiegereltern eine als Renditeobjekt genutzte Immobilie an das Kind und Schwiegerkind, scheidet eine Rückforderung im Fall der Trennung der Ehegatten aufgrund Wegfalls der Geschäftsgrundlage aus, so das OLG Oldenburg, Beschluss vom 14.10.2020,11 UF 100/20.

Anfechtung der Ausschlagung wegen falscher Überzeugung von Überschuldung

17.06.2021

Eine plötzliche und unerwartete Erbschaft führt oft zu der Frage, wie zu verfahren ist, insbesondere dann, wenn man den Nachlass in einem chaotischen Zustand vorfindet. Oft geht der Rat dann schnell dahin, die Erbschaft auszuschlagen, um nicht für die Schulden des Verstorbenen zu haften. Stellt sich dann im Nachhinein heraus, dass der Nachlass einen nicht zu vernachlässigenden Wert hat, kann im Einzelfall eine Anfechtung der Ausschlagungserklärung einen Ausweg bieten.