Kündigungsbeschränkung bei einem Wohnungserwerb; die Eigenbedarfskündigung bei einer Personengesellschaft
Mit Urteil vom 10.07.2024, VIII ZR 276/23, hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden, dass als Familienangehörige im Sinne des § 577 a Abs. 1 a Satz 2 BGB (Ausnahme von der Kündigungsbeschränkung bei einem Wohnungserwerb) sowie gemäß § 573 Abs. 2 Nr. 2 BGB nur diejenigen Personen anzusehen sind, denen ein Zeugnisverweigerungsrecht aus persönlichen Gründen gemäß § 383 ZPO, § 52 StPO zusteht.
Aufrechnung mit verjährten Schadenersatzforderungen wegen Beschädigung der Mietsache gegen Kautionsrückzahlungsanspruch
Ist das Wohnungsmietverhältnis beendet und die Rückgabe der Wohnung erfolgt, steht nicht selten noch die Frage im Raum, inwieweit der Vermieter berechtigt ist, das Kautionsguthaben mit evtl. Schadenersatzansprüchen seinerseits zu verrechnen. Mit einem solchen Fall hat sich der Bundesgerichtshof (BGH) in seinem Urteil vom 10.07.2024 (VIII ZR 184/23) auseinandergesetzt.
Anforderungen an die vorvertragliche Auskunftspflicht des Vermieters hinsichtlich der Höhe der Vormiete bei geplanter Vereinbarung eines höheren Mietzinses in einem neuen Mietvertrag als nach dem Gesetz vorgesehen
Vermieter dürfen bei Neuvermietungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt (diese werden durch Rechtsverordnungen zu solchen bestimmt) grundsätzlich nur zu einem Mietzins, welcher 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt (diese bestimmt sich insbesondere anhand von qualifizierten Mietspiegeln der Gemeinden), vermieten (sogenannte Mietpreisbremse).
Das Wohnungsbesichtigungsrecht des Vermieters
Streitpunkte zwischen Vermieter und Mieter können durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden. Einer davon ist die Wohnungsbesichtigung durch den Vermieter. Wann muss diese vom Mieter dem Vermieter gewährt werden? Einen solchen Fall hatte der Bundesgerichthof (BGH) zu entscheiden, Urteil vom 26.04.2023, VIII ZR 420/21.
Fiktive Schadensberechnung im Mietrecht bleibt zulässig!
Mit Urteil vom 19.04.2023, VIII ZR 280/21, wurde vom Bundesgerichtshof erneut bestätigt, dass im Mietrecht eine fiktive Schadensberechnung möglich ist. Die Rechtsprechung des VII. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs zum Werkvertragsrecht hat hieran nichts geändert.
Vermieter muss Mietkaution in Aktienform zurückgeben
Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter wegen der Herausgabe der Mietkaution sind nicht selten. Was passiert jedoch, wenn die Mietkaution in Aktien angelegt wurde und in der Zwischenzeit erheblich an Wert gewonnen hat? Mit einem solchen Fall hatte sich das AG Köln, Urteil vom 19.07.2022 zu befassen.
Beschlussumsetzung obliegt der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer
Sachverhalt: Die Wohnung des Klägers liegt im Erdgeschoss. Als eine schwellenfrei in das Sondereigentum führende, abschließbare Tür (Terrassentür) ersetzt werden muss, wurde im Jahr 2017 von der Wohnungseigentümergemeinschaft der Beschluss gefasst, dass drei Angebote eingeholt werden sollen und eine optische Veränderung unterbleiben soll. Durch den Verwalter wurde sodann veranlasst, dass eine nicht abschließbare Tür mit einer 10 cm hohen Schwelle eingebaut wird, wobei er davon ausging, dass diese Maßnahme von dem getroffenen Beschluss erfasst wird. Der Kläger teilte diese Auffassung nicht.
Fehlendes Recht des Mieters zur Untervermietung der gemieteten Wohnung bei absehbarem Auslandsaufenthalt
Oft kommt es zu Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter im Kontext der Untervermietung der Wohnung durch den Mieter. Gemäß § 553 BGB hat der Mieter einen Anspruch gegen den Vermieter auf Erlaubniserteilung zur Untervermietung, sofern nicht in der Person des Untermieters besondere Gründe vorliegen oder die Wohnung übermäßig beansprucht werden würde. Weitere Voraussetzung für den Anspruch auf Erlaubniserteilung ist, dass ein berechtigtes Interesse zur Untervermietung vorliegt und erst nach Abschluss des Hauptmietvertrages entstanden ist.
Die Schonfristzahlung bewirkt bei außerordentlicher und ordentlicher Kündigung – „Kündigungsdoppel“ – keinen Schutz
Erneut hat der Bundesgerichtshof (BGH) in aller Deutlichkeit bestätigt, dass durch die Schonfristzahlung die Wirksamkeit einer ordentlichen Kündigung nicht berührt wird, BGH, Urteil vom 05.10.2022, VIII ZR 307/21.
Kosten der Mülltrennung sowie der Wartung von Rauchwarnmeldern sind umlagefähig
Eine heiße Debatte zwischen Vermieter/Mieter wird häufig dadurch ausgelöst, welche Kosten im Rahmen der Nebenkostenabrechnung umgelegt werden können.